GF erzielte im Jahr 2014 einen um 1% höheren Umsatz von CHF 3 795 Mio. Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich um 9% auf CHF 274 Mio., vor allem dank der signifikant gesteigerten Produktivität.
Die EBIT-Marge wuchs von 6,7% auf 7,2%, der Ertrag auf das eingesetzte Kapital (ROIC) von 16,7% auf 17,9%. Alle drei Divisionen verzeichneten einen ROIC, der deutlich über ihren jeweiligen Kapitalkosten liegt.
Der freie Cashflow vor Akquisitionen und Devestitionen betrug CHF 110 Mio. verglichen mit CHF 174 Mio. in 2013. Der Rückgang basiert im Wesentlichen auf höheren Investitionen in Sachanlagen vor allem bei GF Automotive. Zudem führte der starke Umsatz im Dezember zu einem gegenüber dem Vorjahr deutlich höheren Nettoumlaufvermögen.
Die Anzahl der Mitarbeitenden erhöhte sich leicht von 14 066 auf 14 140. Der Zuwachs an Mitarbeitenden der akquirierten Meco Eckel (Deutschland) und Liechti Engineering AG (Schweiz) wurde praktisch ausgeglichen durch den Verkauf der Kokillenguss-Aktivitäten in Herzogenburg (Österreich).
Das Konzernergebnis erhöhte sich um 34% auf CHF 195 Mio. Der Gewinn je Aktie stieg um 32% auf CHF 45, dies auch infolge der Veräusserung einer nicht betriebsnotwendigen Immobilie. Der Verwaltungsrat wird der Generalversammlung eine Dividende von CHF 17 (CHF 16 in 2013) vorschlagen.
Implementierung der Strategie gut auf Kurs Zum ersten Mal überhaupt ist GF Piping Systems die grösste Division von GF; eine Veränderung, die dazu beiträgt, die Abhängigkeit des Unternehmens von ökonomischen Zyklen zu verringern und die Gesamt-Profitabilität zu steigern.
GF Automotive hat ihre nicht zum Kerngeschäft zählenden Aktivitäten veräussert. Im Juli hat die Division eine strategische Partnerschaft mit Meco Eckel unterzeichnet. Mit der Übernahme eines Mehrheitsanteils an einem der führenden deutschen Hersteller von Druckgussformen kann GF Automotive ihre Position im Bereich Druckguss deutlich verbessern.
GF Machining Solutions ist heute besser auf weniger zyklische, aber renditestärkere Marktsegmente ausgerichtet, so zum Beispiel auf die vielversprechenden Elektronik- und Luftfahrt-Bereiche. Nach der Akquisition der Liechti Engineering AG in 2014 nimmt die Division eine führende Position im Bereich Aviatik ein. Liechti ist der Spezialist für Fünfachsen-Fräsmaschinen für die Herstellung von Schlüsselkomponenten für die Flugzeug-Triebwerke und Turbinen zur Stromerzeugung.
Alle drei Divisionen mit höherem Betriebsergebnis, GF Automotive legt am meisten zu
GF Piping Systems steigerte den Umsatz um 5% auf CHF 1 476 Mio. Das organische Wachstum betrug 3% vor allem aufgrund starker Verkäufe im US Gassektor sowie im Bereich Haustechnik in Europa und im Schiffsbau weltweit. Die generelle Nachfrage in Europa aber auch in Bereichen wie dem Halbleiter-Sektor blieb jedoch gedämpft.
Das Betriebsergebnis stieg von CHF 141 Mio. in 2013 auf CHF 142 Mio. Die Profitabilität im Kerngeschäft blieb auf einem hohen Niveau. Dagegen litt, zumindest während des ersten Halbjahres, die neue Akquisition in der Türkei unter der starken Abwertung der türkischen Lira. Entsprechende Massnahmen bei GF Hakan Plastik wurden ergriffen. Diese führten zu einem Umsatzanstieg von 35% und zu einer deutlich höheren Profitabilität im vierten Quartal.
GF Automotive erfuhr einen Umsatzrückgang um 6% auf CHF 1 415 Mio. Verantwortlich dafür war die Devestition des Kokillenguss-Geschäfts in Herzogenburg (Österreich) und die Weitergabe tieferer Preise bei Basismetallen an die Kunden. Die Nachfrage im Lkw-Segment flachte im zweiten Halbjahr ab. Andererseits blieb die Nachfrage im Pkw-Bereich im 2014 auf einem hohen Niveau. Verschiedene attraktive Aufträge – im speziellen für Premium-Hersteller – konnten verbucht werden.
Die Devestition der wenig ertragsreichen, nicht zum Kerngeschäft gehörenden Aktivitäten führte zu einer Steigerung der durchschnittlichen Marge. Das Betriebsergebnis stieg deutlich um 33% von CHF 70 Mio. auf CHF 93 Mio. Zusätzlich hat auch die neue Akquisition Meco Eckel sehr positiv zum Resultat beigetragen. Die EBIT-Marge stieg signifikant von 4,7% auf 6,6%, der ROIC von 16,1% auf 21,8%. Der Ausbau der Eisengiesserei in Kunshan (China) mit einer Kapazitätssteigerung um 50% wurde zeitgerecht im Oktober beendet.
GF Machining Solutions konnte ihren Umsatz um 4% auf CHF 905 Mio. steigern. Die akquirierte Liechti steuerte CHF 32 Mio. bei. Das organische Wachstum betrug 2%. Nach einem relativ verhaltenen Start verbesserte sich die Auftragslage im zweiten Halbjahr. Der Auftragseingang stieg im Vergleich zu 2013 um 9%, vor allem dank den wachsenden Elektronik- und Luftfahrt-Sektoren sowie Liechti AG, welche 3% dazu beigetragen hat. Ein renommierter Hersteller von Flugzeugtriebwerken platzierte bei Liechti einen Grossauftrag im Umfang von CHF 28 Mio. Der Auftragsbestand der Division erhöhte sich um 45%, ein verheissungsvolles Signal für 2015. Das Betriebsergebnis erreichte CHF 53 Mio. nach CHF 51 Mio. in 2013. Der positive Beitrag von Liechti wurde durch die Yen-Abwertung und die damit verbundenen Margenreduktionen in Ländern wie Japan kompensiert.
Ausblick für 2015
Die Profitabilität von GF Automotive ist durch die starke Aufwertung des Schweizer Frankens im Januar nicht beeinträchtigt, da sich alle operativen Geschäftsaktivitäten ausserhalb der Schweiz befinden. Hingegen hätte die Aufwertung – sofern das derzeitige Kursniveau bestehen bleibt – einen Einfluss auf GF Machining Solutions und GF Piping Systems. Der Einfluss jedoch ist klar begrenzt, da der Euro grundsätzlich natürlich gehedgt ist und die Netto-Währungsexposition beim US-Dollar für 2015 weitgehend abgesichert ist.
Darüber hinaus wurden in der Schweiz Massnahmen zur Effizienzsteigerung eingeleitet, ebenso sind die Einkäufe in Euro weiter erhöht worden. Alle drei Divisionen haben wichtige Innovationen lanciert mit dem Ziel, die Umsatz- und Margensituation zu verbessern.
Tiefere Rohmaterialpreise führten schliesslich zu einem positiven Effekt bei GF Piping Systems. GF Automotive hat die Produktionskapazitäten in China stark erhöht. Der Auftragsbestand bei GF Machining Solutions liegt deutlich über den Werten des Vorjahrs.
Aufgrund der Unsicherheiten über die weitere Entwicklung des Schweizer Frankens sind Prognosen deutlich anspruchsvoller geworden. Nichtsdestotrotz erwarten wir auf Basis der heutigen Kenntnisse und der getroffenen Massnahmen eine weitere Steigerung unserer EBIT- Marge in den Bereich von 8%, während der ROIC weiterhin zwischen 16% und 20% liegen soll.
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