Wie am 20. März 2015 mitgeteilt, ist der Adval Tech Gruppe im Geschäftsjahr 2014 der angestrebte Turnaround gelungen: Sie erzielte ein Unternehmensergebnis von 1,9 Mio. CHF (2013: -22,0 Mio. CHF). Der EBIT lag bei 8,9 Mio. CHF (2013: 6,5 Mio. CHF). Die Eigenkapitalquote der Adval Tech Gruppe verbesserte sich von 29% auf 31%. Um am boomenden Automobilmarkt in Mexiko teilzuhaben, baut Adval Tech einen Produktionsstandort in Querétaro auf. Von dort aus wird Adval Tech unter anderen den mexikanischen Audi-Standort mit Luftleitteilen und Luftführungen beliefern. Die Serienproduktion wird 2016 starten. Trotz der erschwerten Währungsbedingungen rechnet Adval Tech für das Geschäftsjahr 2015 mit einer EBIT-Marge auf dem Niveau des Vorjahres sowie mit einem erneut positiven Unternehmensergebnis. Dies unter der Voraussetzung eines sich weiterhin erfreulich entwickelnden Marktumfeldes.
Die Adval Tech Gruppe hatte für das Geschäftsjahr 2014 vier Ziele definiert: die konsequente Umsetzung der Fokussierungsstrategie, der Abschluss der initialisierten Restrukturierungsprojekte, ein deutlich höherer EBIT als 2013 und der Turnaround auf Stufe Unternehmensergebnis. Alle diese Ziele hat die Adval Tech Gruppe erreicht. Ihre Strategie sieht eine Fokussierung auf global ausgerichtete Kunden im Formenbau und auf ausgewählte Anwendungen im Geschäft mit Komponenten aus Metall und Kunststoff vor. Im Bereich Komponenten konzentriert sich Adval Tech auf den Automobilmarkt und auf verwandte Anwendungen. Im Formenbau ist das Unternehmen hauptsächlich in den Märkten Consumer and Personal Care, Packaging, Medical und Automotive tätig. Ausserdem hat sich Adval Tech als Spezialistin für sogenannte Produktionssysteme etabliert, bei denen Maschine, Form und Automation optimal aufeinander abgestimmt sind.
Gesamtleistung und Ergebnis
Die Gesamtleistung der Adval Tech Gruppe lag im Berichtsjahr mit 247,0 Mio. CHF um 31,8 Mio. CHF unter dem entsprechenden Vorjahreswert (278,8 Mio. CHF). Der Rückgang um 11,4% ist primär auf den weggefallenen Umsatzanteil der im Jahr 2013 verkauften und geschlossenen Gesellschaften in Mexiko und China sowie auf die fortlaufende Produktportfoliobereinigung zurückzuführen. Rund 66% (2013: 70%) der Gesamtleistung erzielte das Segment Components, rund 34% (30%) das Segment Molds (Formenbau).
Der EBITDA der Adval Tech Gruppe belief sich im Berichtsjahr auf 23,3 Mio. CHF (2013: 25,7 Mio. CHF). Trotz des Rückgangs der Gesamtleistung um über 30 Mio. CHF verbesserte sich die EBITDA-Marge von 9,2% auf 9,4%. Den EBIT steigerte Adval Tech um 35% auf 8,9 Mio. CHF (2013: 6,5 Mio. CHF). Zu dieser positiven Entwicklung trugen beide Segmente bei. Im Segment Components war es insbesondere das Geschäft mit Kunststoffkomponenten der Gesellschaften in China und in Malaysia. Im Segment Molds erzielte der Schweizer Standort ein sehr erfreuliches Resultat. Mit einem Unternehmensergebnis von 1,9 Mio. CHF (2013: -22,0 Mio. CHF) erreichte Adval Tech den angestrebten Turnaround. Die Eigenkapitalquote stieg von 29% auf 31%.
Segment Components
Das Segment Components erzielte 2014 eine Gesamtleistung von 164,4 Mio. CHF. Der Rückgang von 15,1% im Vergleich zum Vorjahr (193,7 Mio. CHF) erklärt sich damit, dass Adval Tech zwei Gesellschaften in China und in Mexiko verkaufte und ein Werk in China schloss, die 2013 noch zur Gesamtleistung beigetragen hatten. Auch die Produktportfoliobereinigung in China und in Ungarn (Metallkomponenten) trug zum Rückgang der Gesamtleistung bei. Der EBITDA ging von 11,7 Mio. CHF im Vorjahr auf 10,2 Mio. CHF (-12,8%) zurück. Dank der höheren Produktivität und strikter Kostenkontrolle konnte das Segment die EBITDA-Marge von 6,0% im Vorjahr auf 6,2% steigern.
Die Zusammenarbeit mit Audi hat Adval Tech im Berichtsjahr ausgebaut. Seit Ende 2014 produziert Adval Tech in Ungarn mit einem innovativen Werkzeugkonzept für Audi Luftleitteile und Luftführungen. Aufgrund der guten Erfahrungen in der Zusammenarbeit und angesichts des innovativen Werkzeugkonzepts mit entsprechend positiven Auswirkungen auf die Komponenten hat Audi die Adval Tech Gruppe auch als Zulieferer für die Luftleitteile und Luftführungen am neuen Audi-Standort in Mexiko nominiert. Der Start der Serienproduktion ist für 2016 vorgesehen. Der neue Produktionsstandort von Adval Tech in Mexiko wird sich im Bundesstaat Querétaro befinden. Adval Tech hat damit die Basis gelegt, um am boomenden Automobilmarkt in Mexiko teilzuhaben.
Einen Grossauftrag für Metallkomponenten hat Adval Tech im Frühling 2014 erhalten. Für die Plattform 35up von BMW (3er, 5er, 7er, X3, X5, X6, X7) stellt das Segment Components eine Baugruppe für die elektrische Verstellung der Lenksäule her. Der Start der Serienproduktion ist im laufenden Jahr vorgesehen.
Segment Molds
Das Segment Molds stellte insbesondere im ersten Halbjahr 2014 einen grossen Nachholbedarf im amerikanischen Markt fest. Im zweiten Semester ging die Nachfrage auf ein etwas tieferes Niveau zurück, sie entwickelte sich aber immer noch erfreulich. Die Jahres-Gesamtleistung blieb mit 86,1 Mio. CHF nur um 4,0% hinter dem Rekordwert des Vorjahres (89,7 Mio. CHF) zurück. Der EBITDA betrug 11,0 Mio. CHF, was eine gute EBITDA-Marge von 12,7% ergibt (2013: EBITDA 12,1 Mio., EBITDA-Marge 13,5%).
Von einem internationalen Konsumgüterkonzern hat das Segment Molds im Berichtsjahr einen Auftrag für die Produktion von Formen zur Herstellung von Kunststoffbehältern für Reinigungstabs (in Tablettenform gepresstes Reinigungsmittel) erhalten. Der Konsumgüterkonzern will die Tabs-Verpackungen im Spritzgiessverfahren herstellen lassen. Nachdem Adval Tech in der Schweiz erfolgreich eine Pilotform gebaut hatte, hat Anfang 2015 in Asien die Industrialisierung begonnen. In einem weiteren Schritt wird der internationale Konsumgüterkonzern die neuen Verpackungen auch im europäischen Markt einsetzen.
Um die Bedürfnisse international tätiger Kunden noch besser berücksichtigen zu können als bisher, hat Adval Tech im Segment Molds eine global ausgerichtete Key-Account-Management-Struktur eingeführt. Das Team wird vom Standort Haslach aus geführt. Die Key-Account-Manager, deren Standorte über die ganze Welt verteilt sind, betreuen intensiv die internationalen Kunden.
Ausblick
Der Entscheid der Schweizerischen Nationalbank vom 15. Januar 2015, die bisher gestützte Kursuntergrenze des Euro zum Schweizer Franken von 1.20 aufzugeben, stellt auch für Adval Tech eine Herausforderung dar. Die Gruppe hat verschiedene Massnahmen eingeleitet, welche die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Standorte auch unter den neuen Währungsbedingungen sichern sollen. Unter anderem wurde beschlossen, die Wochenarbeitszeit an den Schweizer Standorten vorübergehend auf 45 Stunden zu erhöhen. Erfreulicherweise ist es Adval Tech in den vergangenen Monaten gelungen, trotz des Währungsnachteils neue Aufträge auch für die Schweizer Standorte zu akquirieren.
In den letzten drei Jahren hat die Adval Tech Gruppe viel Energie in die Umsetzung ihrer Fokussierungsstrategie gesteckt. Damit hat die Gruppe eine gute Basis für ihren zukünftigen Erfolg gelegt. Sie hat heute eine schlankere Organisationsstruktur, kann schneller agieren und effizienter wirtschaften.
Trotz des starken Schweizer Frankens strebt Adval Tech für das Geschäftsjahr 2015 eine EBIT-Marge auf dem Niveau des Vorjahres an und rechnet mit einem erneut positiven Unternehmensergebnis. Das zukünftige Wachstum will die Gruppe zum einen organisch – im Geschäft mit Automobilherstellern und deren Direktzulieferern wie zum Beispiel mit der Expansion nach Mexiko sowie mit verwandten Applikationen – erzielen. Zum andern prüft Adval Tech auch die Möglichkeit, über gezielte Akquisitionen zu wachsen.
www.advaltech.com