Die Gerresheimer AG, einer der weltweit führenden Partner der Pharma- und Healthcare-Industrie, wird sein Geschäft mit pharmazeutischen Primärverpackungen durch die Übernahme von Centor erweitern. Die Gerresheimer AG hat sich mit der Nemera Development S.A. auf die Übernahme von 100% der Anteile an der Centor US Holding Inc. geeinigt. “Centor ist der sehr profitable Marktführer im Endkundenmarkt für Kunststoffverpackungen und Verschlüsse für verschreibungspflichtige Medikamente. Damit passen sie ideal zu uns und ergänzen unser Produktangebot in den USA von Verpackungen für injizierbare Medikamente um Verpackungen für oral einzunehmende Medikamente. Wir erwarten, dass diese Übernahme den Shareholder Value deutlich erhöhen wird”, sagte Uwe Röhrhoff, Vorstandsvorsitzender der Gerresheimer AG.
Centor wurde 1968 gegründet und hat seinen Sitz in Perrysburg (Ohio, USA). Centor ist der führende Hersteller von Kunststoffverpackungen und Verschlüssen für oral einzunehmende, verschreibungspflichtige Medikamente im amerikanischen Endkundenmarkt. In den USA ist der Markt für verschreibungspflichtige Medikamente von dem sogenannten ‘pour-and-count’ System geprägt. Die in der Verschreibung genannte genaue Menge der oral einzunehmenden Medikamente wird speziell für den einzelnen Patienten in Kunststoffverpackungen abgefüllt. Centor hat dafür ein starkes Produktportfolio, darunter die Produktlinien Screw–Loc und 1-Clic, die beiden führenden Kunststoffverpackungen in den USA. Centor beliefert landesweite und regionale Apothekenketten, Supermärkte und Großhändler. Centor ist eine Ausgliederung aus der Nemera Group. Nemera ist die frühere Sparte Rexam Healthcare, die 2014 von Rexam verkauft wurde. Der Umsatz von Centor betrug im Geschäftsjahr 2014 USD 167 Millionen (pro forma).
Der Kaufpreis beläuft sich auf insgesamt USD 725 Millionen ohne Barmittel und Schulden. Der der Transaktion zugrundeliegende Unternehmenswert entspricht etwa dem 9,8-fachen des EBITA (pro forma) der letzten zwölf Monate per Ende Juni 2015. Der Kaufpreis wird in Geld geleistet und vollständig durch Fremdkapital finanziert. Ein schneller Abbau der Schulden nach der Übernahme ist aufgrund der hohen Generierung von Barmitteln durch Gerresheimer zu erwarten. Der Vollzug der Übernahme steht unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die zuständigen Behörden und wird für das vierte Quartal des Geschäftsjahres 2015 erwartet. Voraussichtlich bereits im Jahr 2016 wird sich die Übernahme positiv auf den bereinigten Gewinn je Aktie, etwa im unteren zweistelligen Prozentbereich, auswirken. Centor wird in den Geschäftsbereich Plastics & Devices von Gerresheimer integriert werden.
“Wir freuen uns, Teil der Gerresheimer Gruppe mit ihrer weitreichenden Expertise bei pharmazeutischen Primärverpackungen zu werden. Wir als Marktführer im amerikanischen Endkundenmarkt für Kunststoffverpackungen für verschreibungspflichtige Medikamente werden zukünftig zum Erfolg von Gerresheimer beitragen”, kommentiert Paul Arsenault, President von Centor.
Ausblick
Gerresheimer geht für das Geschäftsjahr 2015 unverändert von folgenden Erwartungen aus: Gerresheimer erwartet ein organisches Umsatzwachstum in Höhe von 1 bis 3 Prozent. Dies entspricht einem Umsatzkorridor von rund EUR 1.300 Mio. bis EUR 1.330 Mio. Für das Adjusted EBITDA rechnet Gerresheimer mit einem Anstieg auf einen Zielkorridor von EUR 255 Mio. bis EUR 265 Mio. zu konstanten Wechselkursen. Das Investitionsvolumen des Geschäftsjahres 2015 wird voraussichtlich rund 9 bis 10 Prozent des Umsatzes zu konstanten Wechselkursen betragen. Der Vollzug der Übernahme von Centor wird für das vierte Quartal des Geschäftsjahres 2015 erwartet und jeder Beitrag daraus im vierten Quartal 2015 würde die Zahlen entsprechend erhöhen.
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