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Kunststoff-Deutschland - News-Corner
 
27.02.2014
 
  
Plasmatreat: Erweitertung der F&E Abteilung um ein eigenes Labor für Mikrobiologie
    
Bakterien, Sporen, Schimmelpilze und Hefen. Im neuen Labor für Mikrobiologie am Hauptsitz von Plasmatreat in Steinhagen/Deutschland untersuchen die Forscher Cathrin Heißenberg, M. Sc. Biotechnologie, und Daniel Haße, M. Sc. Biochemie, die Möglichkeiten der Desinfektion dieser Keime mittels Atmospärendruckplasma. Im Fokus stehen Verpackungsmaterialien für Lebensmittel und pharmazeutische Produkte sowie medizinische Geräte und Instrumente.

Schädliche Keime können über das Personal, über Rohstoffe oder über die Luft auf die Verpackung und somit in das Produkt gelangen. In der industriellen Fertigung verursachen bereits kleinste Kontaminationen erhebliche Probleme bis hin zum Verderben der Produkte. Kunststoffverpackungen, wie z. B. Yoghurtbecher, Schraubverschlüsse oder Getränkeflaschen müssen deshalb vor Kontakt mit dem Produkt keimfrei sein, um eine ausreichende Produktqualität auch über längere Zeiträume gewährleisten zu können.

Die thermoplastischen Kunststoffe, aus denen diese Art Verpackungen meist bestehen, sind hitzeempfindlich. Eine Desinfektion ihrer Oberfläche durch heißen Sattdampf oder trockene Hitze ist oft nicht möglich, weshalb in der Regel auf chemische Desinfektionsmittel, wie Wasserstoffperoxid oder Peressigsäure zurückgegriffen wird. Die Lagerung und die Anwendung dieser aggressiven und in den Anlagen korrodierenden Desinfektionsmittelwirkstoffe sind häufig problematisch, aber auch potentielle Rückstände der Desinfektionsmittel im Produkt stellen ein Risiko für Verbraucher dar.

Mit Hilfe von Atmosphärendruckplasma können Verpackungsmaterialien schnell und ohne Zusatz von Chemikalien entkeimt werden. „In unserem mikrobiologischen Plasmalabor arbeiten wir vornehmlich mit dem Prozess der dielektrischen Barriereentladung (DBD), bei der unter anderem reaktive Sauerstoffspezies entstehen,“ erklärt Cathrin Heißenberg und fährt fort: „Diese Spezies schädigen Zellmembranen und weitere Zellkomponenten der Keime, z. B. durch Oxidation der Lipide, wodurch diese irreversibel geschädigt werden.“ Ein Vorteil des DBD-Plasmaverfahrens ist seine geringe Temperaturerhöhung im Rahmen der Prozessgeschwindigkeit, sodass auch thermolabile Materialien mit Temperaturen unter 40 °C behandelt werden können.

Neben dem neuen Forschungsbereich Mikrobiologie deckt die Abteilung Forschung und Entwicklung bei Plasmatreat die Bereiche physikalische Grundlagen, Elektronikentwicklung und Verfahrenstechnik ab. Zu nationalen und internationalen Forschungsinstituten und Universitäten bestehen enge Partnerschaften für eine Vielzahl von gemeinsam betriebenen Forschungsprojekten.


www.plasmatreat.de www.plasmatreat.de