Kunststoff-Wissen - Anwendungsbereiche Medizin & Gesundheit

Medizin & Gesundheit

Moderne Medizin ohne Kunststoff, das ginge nicht: Hygienische Einwegspritzen, Blutbeutel, Infusionsflaschen, Handschuhe, aber auch Kontaktlinsen und künstliche Herzklappen  sind aus Kunststoff. Die Kunststoffverpackung ist insbesondere für medizinische Anwendungen sehr gut geeignet – dank ihrer außergewöhnlichen Barriereeigenschaften, ihrem geringem Gewicht, den niedrigen Kosten, ihrer Dauerhaftigkeit, Transparenz und Kompatibilität mit anderen Materialien. Sie hält das Verpackte wenn nötig steril und die unbeschädigte Packung zeigt: Hier ist alles in Ordnung.
 
Mit Kunststoff gesünder leben
Auch dank der Beiträge, die Kunststoff zu den Fortschritten im Medizinbereich geleistet hat, leben die Menschen heute gesünder, länger und erfüllter als je zuvor. Dank der unendlichen Vielseitigkeit moderner Kunststoffe werden medizinische Durchbrüche, die noch vor 50 Jahren unvorstellbar waren, heute fast als selbstverständlich betrachtet.

Kunststoff und die chirurgische Revolution
Erst Mitte des vergangenen Jahrhunderts begannen Ärzte, Kunststoff breit einzusetzen. Im Laufe der Zeit wurde das Potenzial von Kunststoff erkannt, und heute werden in der Medizintechnologie weitgehend speziell angefertigte Polymere eingesetzt. Kunststoffe werden heute für orthopädische Zwecke genutzt, wo sie begradigen, stützen (beispielsweise die Bauchwand), Deformierungen korrigieren (beispielsweise einen Fersensporn), oder die Funktion beweglicher Körperteile verbessern oder gar ersetzen (beispielsweise in einem Hüftgelenk). Kunststoffprothesen oder -orthesen können einen Körperteil ersetzen und seine Hauptfunktion übernehmen.

Kunststoffkapseln für Medikamente lösen sich in einer ganz bestimmten Geschwindigkeit auf, um die richtige Dosierung aktiver Inhaltsstoffe zum richtigen Zeitpunkt freizusetzen. Das auf Weinsäure basierende Polymer zersetzt sich langsam und gibt die aktiven Inhaltsstoffe ab. Diese speziell entwickelten Pharmazeutika helfen zu vermeiden, oft und große Mengen von Pillen einnehmen zu müssen.

Freimachen von Blutgefässen
In der modernen Herzchirurgie wird eine dünne Röhre (Katheter) in ein verstopftes Blutgefäß eingeführt. Ein kleiner Ballon, der über einen zweiten Katheter aufgeblasen wird, drückt Ablagerungen gegen die Gefäßwand. Der Durchgang wird wieder freigemacht, aber die Ablagerungen werden nicht entfernt. Ein dünnes, spiralförmiges Implantat – eine Gefäßstütze („Stent") – wird in der behandelten Arterie platziert. Es besteht aus einem Kunststoff, der speziell für den medizinischen Bereich entwickelt wurde, und ist mit aktiven Substanzen geladen. Die Gefäßstütze gibt ihre Substanzen ab, die langsam die Ablagerungen zersetzen. Nach und nach löst sich die Stütze von selbst auf.

Aorta-Prothese
Synthetisches Material spielt auch eine lebenswichtige Rolle für kranke Arterien, die nicht über eine Gefäßstütze behandelt werden können. Ein kranker Abschnitt der Aorta wird entfernt, und die Lücke wird mit Hilfe einer biegsamen Kunststoffprothese geschlossen. Die Lebensader des Körpers ist wieder voll funktional.

Künstliche Hornhaut
Augenverletzungen oder chronische Entzündungen, wie beispielsweise eine Hornhautablösung, können das Sehvermögen sehr beeinträchtigen. Wenn ein Transplantat wenig Erfolg versprechend ist, ist eine Prothese die einzige Hoffnung. Mittlerweile gibt es künstliche Hornhäute aus einem speziellen Silikon. Diese neue künstliche Hornhaut (die nur 0,3 bis 0,5 Millimeter dick ist, hochtransparent, flexibel und mit Biomechanismen, die denjenigen der natürlichen Hornhaut vergleichbar sind) kann wieder eine klare Sicht herstellen.

Mit Kunststoff wieder richtig gut hören
Menschen mit schwerer Hörbeeinträchtigung können heute ein Kunststoffimplantat erhalten, das ihnen das Hören zurückbringt. Dieses Implantat besteht aus zahlreichen Komponenten – einem Mikrophon, einem Übertragungsgerät, das an einen am Körper getragenen Mikrocomputer angeschlossen ist, einem Stimulator und einem Elektrodenträger mit 16 Elektroden für 16 unterschiedliche Frequenzbereiche. Weil es die akustischen Impulse in elektrische Impulse umwandelt, umgeht es die geschädigten Zellen und stimuliert direkt den Hörnerv.

Quelle: PlasticsEurope, www.plasticseurope.org

 

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