Kunststoff-Lexikon

Polypropylen

olypropylen (Kurzzeichen PP) ist ein teilkristalliner Thermoplast und gehört zu der Gruppe der Polyolefine. Polypropylen wird durch Polymerisation des Monomers Propen mit Hilfe von Katalysatoren gewonnen. Nach IUPAC ist die bevorzugte ausgangsmaterialbezogene Bezeichnung Polypropen; nach der Wiederholungseinheit lautet die Bezeichnung Poly(1-methylethylen). Im Jahr 2001 wurden 30 Millionen Tonnen Polypropylen hergestellt. Im Jahr 2007 betrug das Produktionsvolumen bereits 45,1 Millionen Tonnen mit einem Wert von ca. 65 Milliarden US$ (47,4 Milliarden €).

Herstellung
PP wird durch Polymerisation von Propen hergestellt. Für die Produktion von PP werden ungefähr zwei Drittel des weltweit hergestellten Propens verbraucht.

Die Methyl-Seitengruppe kann isotaktisch, syndiotaktisch oder ataktisch eingebaut sein. Diese Anordnung hat Auswirkungen auf die physikalischen Eigenschaften. Der isotaktische Aufbau, welcher z. B. mit Hilfe von Ziegler-Natta-Katalysatoren erzeugt werden kann, resultiert in einer teilkristallinen Struktur des PP. Dies lässt sich auf den stets auf einer Seite der Molekülkette befindlichen Methylrest zurückführen, welcher das Makromolekül in eine Helix-Form zwingt, wie z. B. auch bei Stärke. Die ataktische Variante des PP ist hingegen völlig amorph.

Eigenschaften
PP ist geruchlos und hautverträglich, für Anwendungen im Lebensmittelbereich und der Pharmazie ist es geeignet, es ist physiologisch unbedenklich.

Da im Gegensatz zu vielen anderen Kunststoffen die Molekülstruktur, die mittlere molare Masse, deren Verteilung, Copolymere sowie weitere Parameter stark variieren und somit auch die Eigenschaften beeinflusst werden können, existiert eine Vielzahl von PP-Sorten.

Die Dichte von PP liegt zwischen 0,895 g/cm³ und 0,92 g/cm³.

Der E-Modul von PP liegt zwischen 1300 N/mm² und 1800 N/mm².

PP hat eine höhere Steifigkeit, Härte und Festigkeit als Polyethylen, diese sind jedoch niedriger als bei anderen Kunststoffen wie z. B. Polyamid.

PP hat eine Glasübergangstemperatur von 0 bis −10 °C und wird somit bei Kälte spröde. Die obere Gebrauchstemperatur liegt bei 100 bis 110 °C. Der Kristallit-Schmelzbereich liegt bei 160 bis 165 °C.

Die Schallgeschwindigkeit beträgt 2650–2740 m/s longitudinal und 1300 m/s transversal.

PP kann mit mineralischen Füllstoffen wie z. B. Talkum, Kreide oder Glasfasern gefüllt werden. Dadurch wird das Spektrum der mechanischen Eigenschaften (Steifigkeit, Gebrauchstemperaturen, etc.) deutlich erweitert.

Polypropylen ist bei Raumtemperatur gegen Fette und fast alle organischen Lösungsmittel, abgesehen von starken Oxidationsmitteln, beständig. Nichtoxidierende Säuren und Laugen können in Behältern aus PP gelagert werden. Bei erhöhter Temperatur lässt sich PP in wenig polaren Lösungsmitteln (z. B. Xylol, Tetralin und Decalin) lösen.

Quelle; Wikipedia, https://de.wikipedia.org/wiki/Polypropylen

 

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